Projektbeschreibung | Mit dem demografischen Wandel steigt die Zahl pflegebedürftiger Menschen, während gleichzeitig mehr Senior:innen eigene Zähne behalten. Die Prävalenz vollständiger Zahnlosigkeit nimmt ab, Parodontalerkrankungen treten jedoch bei Pflegebedürftigen signifikant häufiger auf als bei gleichaltrigen autonomen Personen. Die orale Hygiene ist in dieser Bevölkerungsgruppe vielfach erschwert, und der Zugang zur zahnärztlichen Versorgung ist häufig bereits vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit unterbrochen. Gesetzliche Regelungen bis 2015 schufen einen Anspruch auf aufsuchende zahnärztliche Betreuung, etwa durch Kooperationsverträge zwischen Zahnärzt:innen und Pflegeeinrichtungen. Diese werden bisher jedoch nur von weniger als der Hälfte der Einrichtungen umgesetzt. Forschungsergebnisse legen nahe, dass der frühzeitige Kontakt zu pflegebedürftigen Patient:innen während der Ausbildung die Einstellung angehender Gesundheitsfachkräfte positiv beeinflussen kann. Ziel des Lehrprojekts ist es daher, Zahnmedizin Studierenden den Zugang zu dieser Gruppe zu ermöglichen, um die Sensibilität für geriatrischen Versorgungsbedarf zu stärken und die Bereitschaft zur Kooperation zu fördern. Gleichzeitig sollen Pflegeschüler:innen Ursachen mundgesundheitsbezogener Probleme in der Zahnklinik kennenlernen. |